Gran Canaria – Spanien – 30.12.2011
LAS PALMAS DE GRAN CANARIA
Gran Canaria ist eine Insel des Kanarischen Archipels und liegt 210 Kilometer westlich vor der Küste Südmarokkos im Atlantischen Ozean, zwischen ihren größeren Nachbarinseln Teneriffa im Westen und Fuerteventura im Osten. Sie ist mit einer Fläche von 1.560,1 km2 nach Teneriffa und Fuerteventura die drittgrößte der Kanarischen Inseln, einer Autonomen Gemeinschaft Spaniens. Die annähernd kreisförmige Insel hat einen Durchmesser von etwa 50 Kilometer und eine Küstenlänge von rund 236 Kilometern. Wie alle Inseln des Archipels ist auch diese vulkanischen Ursprungs. Die höchste Erhebung im Zentrum der Insel ist der 1.949 Meter hohe erloschene Vulkan Pico de las Nieves. Wahrzeichen Gran Canarias ist der 1.813 Meter hohe Roque Nublo.
Las Palmas de Gran Canaria
Die Stadt Las Palmas de Gran Canaria auf Gran Canaria ist mit 829.597 Einwohnern (2008) die größte Stadt der Kanarischen Inseln. Sie ist die Hauptstadt der spanischen Provinz Las Palmas und der Autonomen Region der Kanarischen Inseln (Comunidad Autónoma de Canarias). Maßgeblich geprägt wird sie durch ihren Hafen, der der zweitgrößte am Atlantik ist. Zu den Nachbargemeinden zählen Santa Brígada im Süden und Arucas im Westen.
Berühmte Bauwerke in der Altstadt von Las Palmas („Vegueta“) sind die fünfschiffige Kathedrale Santa Ana aus dem Jahre 1497, die Sitz des Bischofs der Kanarischen Inseln ist, und die „Casa Colón“, ein prachtvoller Kolonialbau, in dem das Kolumbus Museum untergebracht ist. Weitere Museen in der Stadt sind das „Museo Néstor“, das sich den Werken des kanarischen Malers Néstor Martín-Fernández de la Torre widmet, die „Casa Muso Pérez Galdós“ mit Werken des berühmten Schriftstellers, das Wirtschaftsmuseum „Museo Elder“ am Parque Santa Catalina und das renommierte Zentrum für Moderne Kunst – Centro Atlántico de Arte Moderno – dessen wechselnde Ausstellungen Künstlern aus aller Welt ein Forum geben.
Die Strandpromenade von Las Palmas, der „Paseo de las Canteras“, zählt zu den schönsten Stadtstränden der Welt. Am nördlichen Stadtausgang befindet sich das 1997 errichtete „Auditorio Alfredo Kraus“, ein modernes Konzerthaus direkt am Meer, das nach dem in Las Palmas geborenen Tenor Alfredo Kraus benannt ist. Weitere berühmte Söhne der Stadt sind der Schriftsteller Benito Pérez Galdós, der auch als „spanischer Balzac“ bezeichnet wird, und der Maler Manolo Millares Sall.
Der historisch wertvolle Stadtkern wurde vor einigen Jahren verkehrstechnisch entlastet. Neben dem Tunnel, der die ehemals einzige Verbindungsstraße zwischen Süden und Norden, die Avenida Marítima, mit der Nordautobahn verbindet, sorgt seit 2004 eine Umgehungsstraße dafür, dass der Durchgangsverkehr an Las Palmas de Gran Canaria vorbeiführt und so die Belastung der Innenstadt weiter abnimmt.
In Las Palmas de Gran Canaria ist es häufig stark bewölkt. Dieses klimatische Phänomen, das von den Einheimischen als „Panza de burro“ (Eselbauch) bezeichnet wird, hat dazu geführt, dass sich der Tourismus von der Hauptstadt in den Süden Gran Canarias verlagert hat und sich heute nahezu ausschließlich auf Maspalomas und die Costa Mogán konzentriert.
Im Februar versinkt die Stadt alljährlich in einem wochenlangen Karnevalstaumel, der „Carnaval“ wird mit großem Aufwand gefeiert. Auch auf diesem Gebiet macht sich eine gewisse Konkurrenz zwischen Las Palmas de Gran Canaria und Santa Cruz de Tenerife, der Hauptstadt der Nachbarinsel Teneriffa, bemerkbar. Dieser alte Streit um die Vorherrschaft auf dem kanarischen Archipel wird als „Pleito Insular“ bezeichnet.
Aufgrund ihrer klimatischen und geografischen Vielfalt sowie ihrer differenzierten Flora und Fauna wird Gran Canaria auch als „Miniaturkontinent“ beschrieben. Die Insel besitzt 14 Mikroklimazonen. Aus dem Bergland des Inselinnern führen viele Trockentäler, sogenannte Barrancos, bis an die Küste. Bei den seltenen Regenfällen, die dann aber recht ergiebig sein können, füllen sich die Barrancos zu teilweise reißenden Sturzbächen. In den bewohnten Gegenden wurden die Bachtäler deshalb ausgebaut und befestigt.
Das Klima auf Gran Canaria
Gran Canaria liegt im Einflussbereich der Passatwinde, die auf der Nordhalbkugel von Nordosten herandrängen. Sie werden an den Inselbergen zum Aufsteigen gezwungen und sorgen an deren Nordhängen für zum Teil ergiebige Niederschläge, meist in Form von Nebel. Die Insel ist daher klimatisch in etwa zweigeteilt in den feuchteren Norden und den trockeneren Süden. Die Trockenheit der Südinsel wird durch den Einfluss trockener Winde aus der Sahara noch verstärkt.
Vegetation – Gran Canaria
Dementsprechend haben sich auch unterschiedliche Vegetationszonen ausgebildet. Im Norden herrschen von Natur aus Lorbeerwälder vor, während der Süden von Halbwüstenvegetation geprägt ist. Dort dominieren an die Trockenheit angepasste Wolfsmilchgewächse. Berühmt ist die Kanaren-Wolfsmilch auf Grund ihres kakteenähnlichen Aussehens. Verbreitet sind auch strauchhohe, verholzte und dickblättrige Natternkopf-Arten. Die aus Amerika stammenden Feigenkakteen haben sich dort ebenfalls ausgebreitet. Die Lorbeerwälder werden von Kanaren-Lorbeer (Laurus novocanariensis) und Baumheide gebildet. Dort kommt die Kanaren-Glockenblume von Natur aus vor. Auf Gran Canaria sind auf Grund der intensiven Nutzung durch den Menschen insbesondere die Lorbeerwälder auf kleine Reste zusammengeschrumpft. Die hochmontanen Regionen werden von Kiefernwäldern eingenommen, die sich vor allem aus Kanaren-Kiefern zusammensetzen.
Geschichte
Die Insel Gran Canaria war von den Guanchen bewohnt, als sie im 15. Jahrhundert von Spanien erobert wurde. Wann und unter welchen Umständen die Ureinwohner die Insel besiedelt haben, ist umstritten. Da als Guanchen ursprünglich nur die Ureinwohner Teneriffas bezeichnet wurden, spricht man auf Gran Canaria lieber von den Urkanariern. Diese lebten teils in Höhlen und teilweise auch in aus Steinen gebauten Rundhäusern.
Man vermutet, dass sich der Name Gran Canaria vom lateinischen Wort für Hund, Canis, ableitet, da die Insel mit Hunden bevölkert war. Als ebenso wahrscheinlich gilt nach dem Stand der Forschung die Rückführung auf den berberischen Volksstamm der Canarii aus dem Nordosten Afrikas.
Der kastilische Gouverneur Pedro de Vera erklärte die Kämpfe mit den Ureinwohnern am 29. April 1483 offiziell für beendet. Die Insel ist seitdem in spanischer Hand.
Häfen
Der Puerto de la Luz in Las Palmas ist der wichtigste Hafen der Insel. Dort legen die Kreuzfahrt – Schiffe an. Im Jahr 2007 wurden 24,5 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen und insgesamt 907.782 Passagiere abgefertigt. Die privaten Reedereien Fred. Olsen Express und Naviera Armas bieten von hier aus regelmäßige Fährverbindungen nach Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote, La Palma und El Hierro sowie nach Madeira an. Ein weiterer Hafen, der Gran Canaria mit Teneriffa verbindet, ist der Puerto de las Nieves in dem gleichnamigen Fischerort in der Nähe von Agaete.
Jährlich besuchen etwa 2,8 Millionen Menschen Gran Canaria, vor allem die touristischen Zentren im Süden der Insel mit den Orten Maspalomas, Playa del Inglés und San Agustín. Sie generieren einen Umsatz von etwa 2,5 Milliarden Euro. Besonders in mittel- und nordeuropäischen Ländern ist Gran Canaria als Reiseziel beliebt, gerade bei jenen, die im Winter das milde kanarische Klima bevorzugen. Aber auch in den Sommermonaten ist das Klima auf der Insel zumeist gemäßigt, was am kalten Kanarenstrom liegt. Wegen der also fast ganzjährig herrschenden Tagestemperaturen zwischen 18°C und 26°C werden die Kanaren auch Inseln des ewigen Frühlings genannt. Die Insel gilt als beliebtes Urlaubsziel bei Schwulen und Lesben, besonders die Orte Playa del Inglés und das anschließende Maspalomas. Alljährlich findet Ende November in Maspalomas das Internationale Sportfestival Blume Gran Canaria statt.
Kommentare
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